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Frau Angelika Weißgestorben am 20. April 2019

Beitrag

Geweinte Tränen am Grab zeugen nicht von der Liebe zu einem Verstorbenen. Vielmehr sind sie Ausdruck unseres eigenen Gefühlsrepertoires. Sie sind Ausdruck unsres Egoismus, unsres Schuldgefühls, unserer Ängste, unseres Verlassenheitsgefühls.
Wir bedauern, daß die Zeit mit dem geliebten Menschen vorbei ist. Manchmal machen wir ihm heimlich Vorwürfe, daß er uns alleine läßt.
Wir denken an Dinge, die wir besser nicht gesagt oder getan hätten und fühlen Schuld.
Wenn du in der wahren Liebe bist, weißt du, daß es keine Trennung gibt. Du weißt, daß der Verstorbene sein Bestmögliches in seinem Leben getan hat und vielleicht auch einige Stufen vorangekommen ist. Du selbst handelst während seines Lebens in der Liebe. So bleibt nichts übrig, was noch zu tun gewesen wäre.
Alles ist gut so wie es ist.
© Irina Rauthmann
(*1958), deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin