Telefon: (09561) 81 20 22

Gestalten Sie online ein Erinnerungsbuch mit den Kerzen und Bildern von der Gedenkseite und eigenen Fotos – Lieferung direkt nach Hause.

Zur Fotobuchsoftware

Egon Griebel

geboren am 22. Dezember 1947 in Sonneberg
gestorben am 1. Juli 2023 in Coburg

Kerzen

Kerze

Coburger Bestattungsinstitut Kahl GmbH
entzündete diese Kerze am 10. Juli 2023 um 9.04 Uhr

Liebe Angehörige,

wir wünschen Ihnen für die kommende Zeit viel Kraft und dass es Ihnen gelingt, dankbar auf die positiven Erinnerungen zurückzublicken. Diese Gedenkseite möge Ihnen dabei helfen, Ihre Trauer zu teilen und das Andenken gemeinsam wachzuhalten.

In aufrichtiger Verbundenheit

Ihr Coburger Bestattungsinstitut Kahl

Kondolenzen

Stimmungsbild

Team der Kontaktstelle Selbsthilfe mit Selbsthilfebeirat
schrieb am 18. August 2023 um 9.37 Uhr

Egon Griebel setzte sich seit über 20 Jahren trotz eigener Betroffenheit und ernster gesundheitlicher Einschränkungen in aufopferungsvoller Weise für die Belange von Menschen mit einer Arm- oder Beinamputation ein.

Im Jahr 2000 kam es mit acht Betroffenen zur Gründung der Selbsthilfegruppe für Arm- / Beinamputierte Bayern e.V. Sitz Coburg, deren 1. Vorsitzender Herr Griebel bis 2019 war. Herr Griebel organisierte jedes Jahr für seine Gruppe monatliche Treffen, durchschnittlich mit 25 Teilnehmern. Alle Betroffene und Angehörige trafen sich zu einem intensiven Austausch über persönlichen Erfahrungen und neue Informationen. Bei geselligen Veranstaltungen, wie Sommerfeste und Weihnachtsfeiern, kamen durch Gäste aus benachbarten Selbsthilfegruppen schon mal bis 100 Teilnehmer*innen zusammen. Hier wurde der Zusammenhalt untereinander gefördert und das ermutigte die Mitglieder in ihrer schwierigen Lebenssituation.

Herr Griebel initiierte auch regionale Gehschulungen, pflegte einen intensiven Austausch mit Ärzt*innen, Pfleger*innen und Fachkräften aus dem Hilfsmittel-Bereich und der Prothetik. Er vertrat seine Gruppe bei Selbsthilfetagen in der Fußgängerzone Coburg, wo er keck seine Beinprothesen auf den Infostand legte und ganz offen Passanten aufklärte. Auch war er „Model“ auf einem großen Banner innerhalb der Wanderausstellung „Selbsthilfe (m)eine Chance“, die bayernweit die Öffentlichkeit über Selbsthilfe aufklärte. Er beteiligte sich an Themen in der Ausbildung angehender Pflegekräfte über Amputationen als lebendes Modell. Außerdem führte er als Kooperationspartner im Klinikum Coburg und in der Reha–Klinik Bad Staffelstein regelmäßig Betroffenen-Beratungen durch.
Über seine Homepage stellte er seine Erfahrungen und sein kompetentes Wissen allen Betroffenen und Interessierten selbstlos zur Verfügung. Über einen Beitrag über sein persönliches Wirken in der Zeitschrift „Stolperstein“ hat er deutschlandweites Interesse geweckt und war bei der Gründung von neuen Selbsthilfegruppen unterstützend tätig (10 in Bayern und 75 in Deutschland).
Mit seiner Unterstützung wurde ein Bundesverband Arm-/Beinamputierte mit Sitz in München gegründet, der in den Nachbarländern Schweiz, Luxemburg und Österreich Selbsthilfegruppen–Neugründungen für Amputierte voranbrachte. Herr Griebel hielt deshalb auch in Linz und Salzburg Vorträge bei den Gruppengründungen. Auch stellte er sich im Rahmen von Prothetik-Messen (in USA, Leipzig, Düsseldorf, Hamburg, Holland, Belgien, Wien, Salzburg, Innsbruck und Karlsruhe) als Beinmodel zur Verfügung und war sogar beim Weltkongress der Amputierten in Amerika vertreten.

Große Unterstützung erfuhr Herr Griebel durch seine stabile Familie. So duldete seine Ehefrau Inge auch ein eigenes „Büro“ zuhause, seine Tochter unterstützte ihn bei der „Büroarbeit“ und zu den vielen Auswärts-Terminen wurde er von seinen Söhnen gefahren, da er selbst nicht fahren konnte.

Den Schwerpunkt seines Wirkens bildete jedoch die konkrete Unterstützung der Gruppenmitglieder vor Ort, für die er immer erreichbar war. Bei den zahlreichen Heim- und Krankenbesuchen informierte er die Betroffenen zur Umgestaltung des häuslichen Umfeldes oder über die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises. Er begleitete die Betroffenen auch bei Ämtergängen, bei Verhandlungen mit Krankenkassen oder beim Medizinischen Dienst. Herr Griebel war von den Ärzten in den Kliniken Coburg, Sonnenberg, Bad Staffelstein und Neuhaus am Rennweg angefragt, wenn ein Betroffener eingeliefert wurde oder wenn eine Amputation anstand. Herr Griebel war für Betroffene und Angehörige ein lebendes Beispiel und Vorbild dafür, wie man trotz einer Amputation sein Leben meistern kann. Den oft hoffnungslosen Patientinnen und Patienten und ihren verzweifelten Angehörigen gab er persönliche Unterstützung, schenkte Mut und Zuversicht und vermittelte wieder neuen Lebenswillen. Sein beispielhaftes Engagement umfasste auch die Nachsorge von Betroffenen und reichte oft hin bis zur Sterbebegleitung.

Von den Selbsthilfegruppen wurde Herr Griebel in den Selbsthilfebeirat gewählt und arbeitete bis zu seinem Ausscheiden 2021 aktiv mit der Kontaktstelle Selbsthilfe der Stadt Coburg zusammen. Die Mitarbeiterinnen der Kontaktstelle schätzten sein außergewöhnliches Engagement in hohem Maße und würdigten es als beispielhaft. Er war intensiv in Veranstaltungen der Kontaktstelle wie z. B. bei Gesamttreffen oder Fortbildungsmaßnahmen und Selbsthilfe-Veranstaltungen eingebunden und sogar im Image-Film auf der Homepage der Kontaktstelle Selbsthilfe Coburg vertreten.
Durch seine öffentlichkeitswirksame Aktionen, wie Radio- und Fernsehinterviews, vermittelte er das sensible Thema „Leben nach Amputation“ einer breiten Öffentlichkeit.

Egon Griebel hatte sich durch sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement in den vielfältigsten Feldern sozialer Betätigungsmöglichkeiten zum Wohle der Mitbürger*innen besondere Verdienste erworben und mit diesem Nachruf möchten wir ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Termine

Der letzte Termin

Urnenbeisetzung

Donnerstag, 13. Juli 2023 11.45 Uhr

Erinnerungsbuch

Gestalten Sie mit öffentlichen Inhalten der Gedenkseite und eigenen Fotos ein Erinnerungsbuch und bestellen Sie es direkt nach Hause.

Zur Fotobuchsoftware