Lieber Simon!
Gestern haben wir uns an deinem 40. Geburtstag getroffen und viel an dich gedacht, gegessen, getrunken, Lina und Thea sind rumgeflitzt. So viel Leben, so viel Glück. Dieser runde Geburtstag war trotzdem für keinen so richtig leicht. Du fehlst uns.
Es ist so absurd, du, mein großer Bruder, wurdest nur so alt, wie ich jetzt bin. 32. So fühlt sich das aber gar nicht an, du alterst zwar nicht in meiner Erinnerung, aber das Gefühl des großen Bruders bleibt.
Ich würde dich so gerne fragen, was du denn von meiner Lieblingsband hältst, dir von dem Konzert berichten, was mich bis heute beflügelt. Vielleicht hättest du auch noch weitere Empfehlungen. Ach was sage ich, das hättest du natürlich.
Gleichzeitig bin ich dankbar dafür, dass ich so viele Erinnerungen an dich habe. Erinnerungen sind so kostbar. In meinem Kopf kann ich mir deshalb ein bisschen denken, was du zu manchen Dingen gesagt hättest.
Aus dem Himmel kannst du sehen, wie ich mich auf meinem Weg der Trauer mache. Wie weit ich schon gekommen bin. Ich denke du wärst auch ein guter Gesprächspartner gewesen nachdem Titus nicht bleiben konnte. So hast du mir geholfen, mich von oben geleitet in der ersten Zeit. Für mich ist es ein schöner Gedanke, dass er da oben nicht alleine ist. Dass du und Tanja euch kümmert um unser kleines Löwenherz.
Das Leben geht, die Liebe bleibt. Das haben uns Freunde nach Titus Tod geschrieben. Einen Stein mit dieser Zeile habe ich dir ans Grab gelegt. Denn je mehr Zeit vergeht, desto mehr Liebe bleibt.
In Liebe,
Deine kleine Schwester
